Zwei Meistertitel und 11 weitere Medaillen für Meißen bei der Norddeutschen Meisterschaft in Anklam

Weit hinauf in den Norden mussten die 18 nominierten Meißner Speedskater reisen, um in der Hansestadt Anklam bei den 20. Norddeutschen Meisterschaften im Inlinespeedskating um Meistertitel mitzukämpfen. Gerade für die Nachwuchssportler ist dies ein Saisonhöhepunkt.

Dass Anklam noch vor dem Tor zur Sonneninsel Usedom liegt, bewiesen die Wetterkapriolen des ersten Renntages. Die Sportler hatten den gesamten Tag mit Sonne, sandigen Sturmböen, Kälte, Regen und Hagel zu kämpfen.

Fast halbstündlich änderte sich das Wetter und unsere „Boxengasse“ hatte alle Hände voll zu tun, vor dem Start auf passende Rollen zu wechseln. Aber das ist ja nun schon Tradition bei der NDM, zumindest die letzten drei Jahre.

Immer wieder kam es durch einsetzende Regenschauer zu Programmänderungen. Die zu Beginn geplanten Sprinteinzelstarts wurden öfter unterbrochen und mit anderen Rennen überbrückt. Während sich die „Großen“ so mehrfach für ihren Einzelstart aufwärmten und Nerven bewahren mussten, wurde der jüngere Nachwuchs überraschend früh und ohne Erwärmung zum Start gerufen. So wurden die Sprintvorläufe der Jüngeren auf rutschig nassem Sand- Asphaltgemisch ausgetragen. Einige Stürze, meist unverschuldet, verhagelten so manchen Meißner Medaillentraum.

Doch unsere Sportler ließen sich nicht beirren und errangen zwei Meistertitel, fünf Silbermedaillen und sechs Bronzemedaillen. Das sind sechs Medaillen mehr als noch im Vorjahr.

Den ersten und einzigen Einzeltitel für Meißen erkämpfte der erst sechsjährige Max Baier im Sprint. Er erwischte den Start optimal und verwies die Titelfavouriten Jakob Frens aus Halle und Karl Pommer aus Leipzig auf die Plätze. Auf der Langstrecke wurde Max auf dem Bronzerang liegend unverschuldet in einen Sturz verwickelt, damit platzte leider der Traum von der zweiten Einzelmedaille.

Die insgesamt erfolgreichste Meißner Altersklasse war die der neunjährigen Mädchen. Lisa Baier und Ellen Hornemann hamsterten je einen kompletten Medaillensatz mit Gold, Silber und Bronze. Anna Baber fehlte nur einmal Silber zu diesem.

Im Sprint erreichten alle drei Mädels sicher das Finale. Dem Startgerangel mussten Ellen (4.) und Anna(6.) Tribut zollen, nur Lisa kam wirklich gut weg und konnte Bronze holen. In der Geschicklichkeit konnten Ellen und Anna dann wieder strahlen. Sie kamen beide gut durch den Parcours und hatten Silber und Bronze in der Tasche. Über die Langstrecke gab es dann nochmal Silber für Lisa und Bronze für Ellen.

Gold und somit den norddeutschen Meistertitel erkämpften die drei Mädels mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung bei den Staffelwettbewerben. Damit hat die Meißner Talenteschmiede jetzt neben dem ein Jahr älteren Jungentrio ein zweites erfolgreiches Staffeltrio auf Medaillenkurs.

Dreimal Anklamer Edelmetall erkämpfte erfolgreich A-Juniorin Laura Biller. Im Sprint und über 5000m Massenstart lief es für Laura super und sie sicherte sich Silber. Im 5000m Punkterennen wurde sie dann Opfer der Hallenser Mannschaftstaktik. Es lief so gar nicht nach Plan für Laura und ihr bleib „nur“ der Bronzerang, über den wir ja auch nicht wirklich traurig sind.

Über einen Bronzeplatz wäre unser B-Junior Alexander Schuster mehr als glücklich gewesen. Zweimal verpasste er diesen nämlich nur um einen Wimpernschlag. Er zeigte hervorragende Langstreckenrennen (5000m Ausscheidung, 3000m Punkte), die ja bekanntlich auch seine Stärke sind. Trotz harter Arbeit reichte es am Ende je nur sehr knapp zum undankbaren 4. Platz.

Jeweils Bronze gab es auch für unsere zehnjährigen Landeskader Theo Fischer und Tobias Krause.

Tobias bewies sein Geschick in der Rollgewandtheit mit einem schnellen fehlerfreien Lauf durch den Parcours.

Theo F. spielte seine Stärke über die 1000m Langstrecke aus und lief mit abermals neuem Vereinsrekord auf einen hervorragenden dritten Rang. Diesen hätte er auch gern im Sprint gehabt, aber ein Sturz auf nasser Piste lies ihn schon im Vorlauf ausscheiden.

Im Sprintfinale sprangen Tobias und Theo Krause dafür in die Presche. Theo K. überraschte mit Platz vier, Tobias wurde Fünfter.

Mit Rang 4 dazu über 1000m zeigte Tobias in dieser Altersklasse diesmal die konstanteste Leistung.

Im Staffelrennen legten sich die Jungs auch nochmal ordentlich ins Zeug, aber mehr als Platz 4 war leider nicht drin. Als jüngerer Jahrgang haben sie es in diesem Jahr schwer gegen die ältere Konkurrenz.

Unser neunjähriger Peter Marzahn hatte auch etwas vom Sturzpech abbekommen. Im Sprintfinale kam er zu Fall und konnte so nur als Sechster das Rennen beenden. In der Rollgewandtheit gab es dann aber noch einen fünften Rang für ihn und im Staffelrennen mit Max Baier erreichte er den 4. Platz.

Sein großer Bruder Clemens (AK 12) erreichte im 1500m Punktelauf einen beachtlichen 6. Rang.

Einen ebenso guten sechsten Rang schaffte David Biedermann (Kadetten) im Sprint. Er überraschte mit einer persönlichen Bestzeit von 30,647s die Trainer und sich selbst. Im 3000m Punkte- Lauf wurde er Siebter.

Auch für unsere zwölfjährige Jona Fritsch lief nicht alles nach Plan. Nach Rang 5 im Sprint, ist sie im 1500m Punkte-Rennen unverschuldet schwer gestürzt und konnte ihr Rennen nicht beenden. Zum Glück trug sie „nur“ ein paar Schürfwunden davon und konnte zum dritten Rennen wieder antreten. Dort fand sie im 3000m Ausscheidungsrennen zu alter Stärke zurück und lief nochmals auf Rang 5.

In den Staffelwettbewerben gab es zudem noch eine Überraschung in den Meißner Reihen.

Unsere B-Juniorinnen Tina Tempel, Jessica Uhlemann und Theresa Susock liefen in einer tollen Mannschaftsleistung auf den Silberrang und erfüllten sich ihren Traum von der NDM-Medaille.

Auch in ihren Einzelrennen zeigten die Drei gute konstante Leistungen. Theresa erreichte dreimal Platz 6 und Tina dreimal Platz 7.

Auch Jessi, die dieses Jahr erstmals in der Altersklasse läuft bestätigte mit Rang 9 und 10 ihren Aufwärtstrend.

Trainerin und Vereinschefin Nadja Schuster freut sich über die Leistungssteigerung zum Vorjahr. Nicht nur mehr Medaillen sind zu verzeichnen, auch einige anerkennenswerte Leistungen, die noch nicht zu Podestplätzen reichten, zeigen eine sehr positive Bilanz.

Besonders für unsere „Großen“ war diese Meisterschaft ein gutes Update in der Vorbereitung auf die kommende Deutsche Meisterschaft.

Insgesamt stellen die Domstädter bei solchen Meisterschaften doch eher eine kleinere Athletengruppe. Die Skaterhochburg Gera bleibt zahlen- und erfolgsmässig unumfochten an der Spitze der norddeutschen Vereine.

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