Meißner Skater erfüllen sich in Eisenach nicht alle Medaillenträume
Bei den Norddeutschen Meisterschaften im Speedskating am vergangenen Wochenende gingen rund 350 Profiskater von 24 norddeutschen Speedskatevereinen in der Wartburgstadt zur Titeljagd an den Start. Auch der SSC Meißen schickte seine 19 leistungsstärksten Sportler auf das flache thüringer Skateoval.
Nicht nur Petrus reichhaltige Wettermischpalette sorgte an diesem Rennwochenende für ein Wechselbad der Gefühle, sondern auch die Leistungen unserer Domstädter. Nicht alle Rennen gelangen in den meist sehr großen und erwartungsgemäß leistungsstark besetzten Starterfeldern zur Zufriedenheit. Trotz allem konnte Meißen am Ende dreimal Gold, einmal Silber und dreimal Bronze für sich verbuchen.
Überraschend zweifacher Norddeutscher Meister wurde Peter Marzahn bei den 8-jährigen Jungen. Nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Titelfavorit Johannes Schmieder aus Gera nutzte Peter souverän seine Chance auf Gold. Den 300m-Lauf mussten die Jungs auf regennasser Bahn absolvieren. Davon ließ sich Peter nicht beirren und lief ein furchtloses Rennen. Hier siegte er mit einem großen Vorsprung von 2,5 Sek. vor seinem Verfolger Martin Riedel aus Leipzig.
Unschlagbar ist in diesem Jahr wohl auch unser schnelles 9-jähriges Staffeltrio Theo Fischer, Tobias Krause und Theo Krause. Die amtierenden Landesmeister sicherten sie sich überlegen mit dem 4. Staffelsieg in Folge den Norddeutschen Meistertitel bei den Schülern C/D.
Eine Bronzemedaille erhaschte sich dann noch Theo Krause im Geschicklichkeitslauf. Der Norddeutsche Meister vom letzten Jahr nahm erneut Gold ins Visier, stürzte dann aber leider in seinem Lauf und konnte dank einer schnellen Zeit trotz allem noch Bronze in Empfang nehmen. Aber auch Theo Fischer wurden Podest-Chancen für den Parcours ausgerechnet, schusselte aber gleich mehrfach, was ihm dann auch noch einen hinteren Startplatz für die Langstrecke einhandelte.
Alle drei Meißner Jungs kamen nach einem tollen Sprintvorlauf in das Finale, was die Erwartungen auf eine Medaille natürlich steigerte. Jedoch lief es nach einem Startgerangel gar nicht rund und sie mussten sich mit den undankbaren Plätzen 4-6 begnügen.
Tobias Krause lieferte mit drei 5. Plätzen aus Meißner Sicht die konstantesten Leistungen bei der Meisterschaft ab. Er erwischte dann auch den besten Start bei den 300m und kam nach einem beherzten Endspurt fast zeitgleich mit 2 anderen Sportlern über die Ziellinie, wobei es dabei für den einen für die Bronzemedaille gereicht hat, aber für Tobias „nur“ für den fünften Rang.
Silber und Bronze gab es bei den 8-jährigen Mädchen für Lisa Beier (2.) und Ellen Hornemann (3.) im Sprint. Über die Langstrecke verpassten beide mit Rang 4 und 5 nur knapp das Podest. Als dritte Meißnerin in dieser Altersklasse ging Anna Baber an den Start, die eine stetige Leistungsverbesserung bescheinigt und den Anschluss zu den Leistungsstärksten gefunden hat. Ihre beste Platzierung war der 5. Platz im 100m-Sprint.
Hier wachsen 3 Mädels heran, die gemeinsam sicherlich noch viele Erfolge im Speedskating-Sport erreichen werden.
Bei den 10-jährigen Jungen ging Marvin Gotthardt für den SSC Meißen an den Start. Für ihn galt das Ziel, sich im Mittelfeld zu platzieren. Mit viel Konzentration und Willen gelang ihm das dann auch in der Sprintstrecke und im Geschicklichkeitsparcours. Er wurde dafür mit jeweils einem 6. Platz belohnt. Über die 1000m zeigte sich dann aber doch, dass noch ein ganz schönes Stück zu den Besten fehlt. Da heißt es nur: trainieren, trainieren, trainieren …
Der ein Jahr ältere Clemens Marzahn war ja ein Wackelkandidat bei der Aufstellung der Meißen-Mannschaft für die Meisterschaft. Aber die Trainer haben es nicht bereut, ihn mitgenommen zu haben. Mit viel Kampfgeist ging er seine Rennen an und lieferte so solide Leistungen ab. Der Staffelwettkampf, welchen er mit Marvin absolvierte, lief super und die Bronzemedaille war schon greifbar nah, da passierte das Unglück und Clemens stürzte. Die beiden Jungs waren darüber natürlich sehr traurig. Trotzdem sollte ihnen dieser Lauf Mut und Selbstbewusstsein für kommende Wettkämpfe geben.
Jona Fritsch vertrat den Meißner Verein bei den 11-jährigen Mädchen. Eigentlich sollte sie durch Elisa Mätzig verstärkt werden, jedoch verletzte sie sich zuvor schwer am Knie und konnte so nicht teilnehmen. Jona lief wieder einmal sehr gute Rennen, nur der Geschicklichkeitswettbewerb war nicht gerade ihre Paradedisziplin - die war wieder einmal der 1000m-Lauf. Sie erkämpfte sich hier Platz vier mit Tuchfühlung zu den Spitzenläuferinnen.
Gina Krause hatte es recht schwer im Starterfeld der 12-jährigen Mädels. Sie kam im Einzelsprint nicht so recht in Tritt und auch die Langstrecke über 3000m lief nicht nach ihren Erwartungen. Da setzte der 1500m-Lauf als letzte Distanz noch einen versöhnlichen Abschluss. Hier bewies sie mehr Kampfgeist.
Die 13-jährige Sophie Hänsel war bisher bei den Wettkämpfen eher ein Sorgenkind, da sie wegen ihrer Wettkampfangst fast nie ihr tatsächliches Leistungsvermögen abrufen konnte. Dieses Mal war alles anders. Sie lief lockerer und hatte auch mehr Spaß und das zahlte sich aus. Im stark besetzten 22-köpfigen Starterfeld erlief sie sich so im 3000m-Ausscheidungs-rennen einen sehr guten 10. Platz.
Ebenso erfreute der 13-jährige David Biedermann mit seinen Leistungen Trainer und Eltern. Besonders hervorzuheben ist dabei sein Ergebnis im 1500m-Rennen. Er erkämpfte sich hier einen super 5. Platz.
Das größte Starterfeld stellten wieder einmal die Kadettinnen (AK14/15). In diesem mussten sich Tina Tempel und Theresa Susock behaupten. Ein Achtungszeichen setzte gleich beim ersten Start Theresa über die 300m-Strecke. Ihr gelang hier ein respektabler 8. Platz. Beim 5000m-Ausscheidungsrennen mussten sich alle 30 Sportlerinnen auf der schmalen Bahn Platz verschaffen. Da war von vorn herein klar, dass es zu Stürzen kommen wird. Dieses Mal erwischte es auch Theresa. Trotz Verletzung an Hand und Bein kämpfte sie tapfer weiter und belegte immerhin noch Platz 16. Mehr Glück hatte da Tina. Sie konnte die Stürze umfahren und mit viel Kampfgeist Lücken schließen. Sie erreichte hier einen hervorragenden 12. Platz und zeigte, dass diese Saison ihre Leistungskurve nach oben geht.
Der 15-jährige Alexander Schuster gestaltete seine Rennen sehr souverän und bewies, dass er vorn mitmischen kann. Dabei zeigte sich wieder einmal, dass ihm besonders der „lange Kanten“ liegt. Für sein tolles 5000m-Ausscheidungsrennen wurde er mit Bronze belohnt. Das Ergebnis wäre auch beim 1500m Punkte- Rennen möglich gewesen. Jedoch konterte der Großenhainer Normen Häußler seine Schlusssprint-Attacke und so trennte Alex nur ein Hundertstel vom zweiten Edelmetall.
Das Starterfeld der Junioren-B-Damen (AK 16/17) war mit 10 Läuferinnen überschaubar, aber dafür hochklassig. Laura Biller konnte sich nicht so recht in Szene setzen und blieb unter den Erwartungen. Ihren besten Lauf absolvierte sie über die 3000m-Distanz. Hier errang sie einen 5. Platz.
Text: Claudia Fischer/Nadja Schuster