Deutsche Meisterschaften im Halbmarathon und Spreewaldmarathon in Burg
4 Podestplätze für die Meißner Skater!
Bereits zum 37. Mal fand am vergangenen Sonntag der Stadtwerke-Leipzig-Marathon für Skater, Handbiker und natürlich Läufer im Zentrum Leipzigs statt. Dieses Jahr erreichte die Veranstaltung weiteren Bekanntheitsgrad durch die Aufnahme der Deutschen Meisterschaften Halbmarathon im Inline-Speedskating in das Programm.
Vom Speedskate-Club Meißen wollten fünf Sporter diese so nahe gelegene Chance auf Deutsche Titel und Ehren nutzen und reisten in den frühen Morgenstunden in die sächsische Metropole, in welcher traditionsgemäß der Sport großgeschrieben wird. Insbesondere die jungen Herren mit Alexander Schuster (AK16/17) und David Biedermann (AK 14/15) rechneten sich im Vorfeld gute Chancen auf einen Podestplatz aus, zumal dies Alexander in den Vorjahren schon zweimal gelang. Für David sollten das die ersten Deutschen Straßenmeisterschaften werden. Sein Leistungssprung in letzter Zeit ließ die Meißner Trainer auch bei ihm auf eine Medaille hoffen. Ebenfalls in die Titelkämpfe eingreifen wollte wieder einmal die 70-jährige Christine Beulich und ließ sich mangels Konkurrenz bei den 60-jährigen Damen listen. Die Mannschaft komplettierten die Juniorinnen Tina Tempel und Jessica Uhlemann (AK 16/17).
Bereits 9:15 Uhr fiel der erste Startschuss für die lizenzierten Speedskater und eine rasante, nicht ganz ungefährliche Fahrt mit zahlreichen Straßenbahnschienen, Kopfsteinpflaster und spitzen Kurven folgte. Zur Überraschung vieler mischte sich unter die aktiven Damen ein bekanntes Gesicht. Die Eisschnellläuferin Claudia Pechstein gab sich die Ehre und nahm an ihrer ersten Deutschen Meisterschaft im Inline-Speedskating teil. Dies macht eine Kooperationsvereinbarung zwischen dem Deutschen Rollsport- und Inlineverband und der Deutschen Eisschnelllaufgemeinschaft möglich, die eine Startberechtigung der Eisschnellläufer im lizenzierten Rollsport und umgekehrt regelt.
Nachdem die Zuschauer und Betreuer ihre Sportler recht schnell aus den Augen verloren, hieß es, zügig in den Zielbereich zu gelangen, um einen aussichtsreichen Platz mit Blick auf die lange Zielgerade auf der Jahnallee zu ergattern. Insider wussten, dass nach einer reichlichen halben Stunde mit der Spitzengruppe der aktiven Herren zu rechnen war. Nach 35,5 min war es dann so weit und die Spitzenläufer kämpften auf der Zielgeraden mit einer Geschwindigkeit von rd. 45 km/h um den Titel. Diesen gewann nicht ganz unerwartet der deutsche Topskater und Mitglied der Nationalmannschaft Pascal Ramali aus Groß-Gerau vor dem Lokalmatador und Landestrainer der Sächsischen Speedskating-Kader, Patrick Täubrecht und Michael Puderbach aus Adenau. Bei den aktiven Damen machte die Bayreutherin Katja Ulbrich vor der Hallenserin Tina Strüwer und Claudia Maria Henneken aus Köln das Rennen. Claudia Pechstein kam abgeschlagen mit knapp 4 min Abstand ins Ziel. Dies tat ihrer Laune aber keinen Abbruch. Sie äußerte sich durchweg positiv über die Veranstaltung.
Als nächstes wurde der Zieleinlauf der Junioren-B-Skater mit Spannung erwartet, hoffte doch der Meißner Fanblock, dass nun die erste Medaille an einen Meißner vergeben wird. Obwohl Alexander Schuster das ganze Rennen in der Spitzengruppe diese Altersklasse zu finden war, reichte bei ihm jedoch nicht mehr die Kraft aus, um auf den letzten Metern in den Titelkampf einzugreifen. Schlussendlich reichte es „nur“ für einen 6. Platz (Zeit: 40,56 min). Um so mehr stieg der Erwartungspegel als die Gruppe der Kadetten mit David Biedermann in vorderster Front in die Zielgerade einlief. Zwar musste er den Leipziger Ben Sorg ziehen lassen, konnte aber durch einen großartigen Zielsprint seine Konkurrenz auf Distanz halten und sicherte sich mit einer Zeit von 43:11 min seine erste Medaille bei Deutschen Meisterschaften als Zweitplatzierter im Ziel. Jessica Uhlemann und Tina Tempel schlugen sich in ihrem Feld wacker. Sie blieben bis zum Schluss im geschlossen Feld der Junioren-B-Mädels. Jessica Uhlemann konnte sich noch unter die Top-Ten platzieren (8. Platz in 46:08 min); Tina Tempel belegte den 11. Platz in 46:39 min. Nun hieß es warten auf die Grande Damen des Rollsports. Nach 1:02,35 h erreichte Christine Beulich das Ziel und sicherte sich damit die Bronzemedaille bei den 60- bis 70-jährigen Damen.
Aber nicht nur in Leipzig wurde am Wochenende auf der Halbmarathondistanz gefightet, sondern auch im brandenburgischen Burg beim bekannten Spreewaldmarathon. Zwei SSC-Skaterinnen der Kadettenklasse (AK 14/15) - Sophie Hänsel, Führende ihrer Altersklasse im Mitteldeutschen Skating-Cup und Gina Krause, die ihren ersten Halbmarathon bestritt - machten sich 6 Uhr in der Früh auf den Weg nach Burg. Denn wie man so schön sagt hat "Morgenstund Gold im Mund" und das sollte sich an diesem Wochenende noch zeigen! Bei recht frostigen 6 Grad war eine ordentliche Erwärmung das A und O, um 8:30 Uhr auch gut vom Start wegzukommen. Die beiden Mädels platzierten sich von Anfang an in der Spitzengruppe. Auf Ausreisversuche der Führenden reagierten sie prompt.
Das Ergebnis war ein 10. Platz für Sophie Hänsel und éin 14. Platz für Gina Krause in der Gesamtwertung der Frauen mit sehr guten Laufleistung und persönlichen Bestzeiten von 44:27 min und 44:32 min. Damit sicherten sie sich Platz 1 und 2 in der Altersklassenwertung.
Herzlichen Glückwunsch an alle Platzierten!
Aufgeschrieben von Nadja Schuster (DM-Bericht) und Matthias Krause (Burg)