Deutschen Meisterschaften im Inline-Speedskating 2010
Ein tolles Erlebnis liegt nun hinter uns – die Deutschen Meisterschaften im Inline-Speedskating vom 2. bis 4. Juli 2010 in Geisingen.
Bereits am Donnerstagmorgen machte sich eine kleine Meißner Mannschaft - bestehend aus sechs Sportlern (David Biedermann Jugend, Theresa Susock/Tina Tempel/Alexander Schuster Junioren B, Laura Biller Junioren A und Ina Hornemann AK40), Betreuern und Eltern - auf den weiten Weg nach Geisingen im Schwarzwald. Nach einer anstrengenden Anfahrt mit Staus und Hitze hatten wir unser Ziel, die neu erbaute Skate-Arena Geisingen, nach 8 Stunden erreicht. Da wir uns schon im Vorhinein im Internet über diese neue gigantische Anlage informiert hatten, waren wir nicht ganz so geplättet wie wohl manch anderer vom ersten Anblick. Eine wunderschöne Halle mit allem Drum und Dran – nur gebaut für den Speedskating-Sport erwartete uns. Die Erbauer hatten wirklich an alles gedacht und dafür wohl viel Geld in die Hände genommen: 200m-Bahn umrahmt von Zuschauertribünen, Beschallungsanlage bis in die Toiletten, Umkleideräume, Sanitäranlagen, Skate-Shop, Bistro und eine Außenanlage mit Asphaltstrecke für Skater, See mit integrierter Sonnenterrasse …. Skaterherz was willst du mehr?
Einmal in der Halle angekommen, machte sich dann doch bei einigen von uns ein mulmiges Gefühl in Kopf und Magen breit. Die eigenwillige Farbgebung der Bahn in orange-pink und die trockene Hitze in der Halle machte uns erst einmal ganz schön zu schaffen – Schwindel und Kopfschmerzen waren die Folge. Da half nur eins – fahren, fahren, fahren, damit sich Kopf und Körper an die Bahn gewöhnen. Schnell wurde klar – die Bahn ist schnell, aber macht auch schwere Beine.
Am Donnerstagabend bezogen wir dann unser 7 km entferntes Quartier in Engen. Hotel und Ferienwohnung waren recht einfach – die Preise dafür deftig. Aber wir hatten eine wunderschöne Aussicht Richtung Bodensee– den sogenannten Hegaublick.
Am Freitagmorgen ging es bereits früh um 7 los zum Schwesterhotel, um das Frühstück einzunehmen. Dort begrüßten uns erst einmal viele bekannte Gesichter, denn hier nächtigten Sportler aus Großenhain, Groß-Gerau, Darmstadt und das Wettkampfgericht.
In der Skate-Arena angekommen, überprüften wir erst einmal unsere Wahrnehmungen hinsichtlich der Bahnfarbe und tatsächlich hatte schon ein Gewöhnungsprozess im Kopf stattgefunden. Der Schwindel blieb dieses Mal aus. Als erste Distanz waren die 200- bzw. 300m-Einzelläufe zu bestreiten.
Die Ergebnisse unsere Sportler waren hinsichtlich der gelaufenen Zeiten durchaus zufriedenstellend – bis auf Laura und Ina liefen alle Bestzeit. Trotzdem kann man behaupten, dass schnellere Zeiten bei einer längeren Eingewöhnungszeit hätten erwartet werden können. Es ist immer etwas schwierig, gleich zu Wettkampfbeginn seine Maximalleistung abzurufen. Mit diesem Einzellauf war der Wettkampftag für die meisten erledigt. Nur Laura musste noch einen 1000m-Vorlauf absolvieren. Der lief dann schon viel besser. Sie wurde mit einer tollen persönlichen Bestzeit belohnt.
Auch am Samstag hatten die Veranstalter keine Gnade – Wettkampfbeginn 9:00 Uhr bedeutete wieder 7:00 Uhr aufstehen. Dieses Mal war Ina mit ihrem 1000m-Lauf als erstes dran. Sie hatte es schwer im gut besetzten Feld der 40- bis 49-jährigen Damen, die im Schnitt schneller als die 30-Jährigen liefen. Aber Ina kämpfte bis zum letzten Meter und konnte sich auch über eine Superzeit freuen. Endlich blieb sie unter den magischen 2 min! Später lief David seine 300m als Sprintausscheidung wieder mit einer persönlichen Bestleistung. Da Sprint nun eh nicht seine größte Stärke ist und er außerdem wie auch alle anderen Meißner Sportler als jüngerer Jahrgang startete, hatte er mit seiner Leistung keine Chance auf das Halbfinale. Genauso ging es auch allen anderen Sportlern des SSC Meißen in den 500m-Sprintausscheidungsläufen – Bestzeiten, aber kein Weiterkommen in die Halbfinalläufe.
Nachmittags wurden die Meisterschaften zugunsten des Fußball-WM-Viertelfinals unterbrochen und die Arena wurde zum Public-Viewing-Areal. Alle Sportler, Betreuer und Besucher fieberten gemeinsam mit dem Deutschland- Team mit. Beflügelt durch den überragenden Sieg unserer Mannschaft über Argentinien ging es in die nächsten Wettbewerbe.
Für David folgte der 3000m-Punktelauf. Über diese Strecke fühlt er sich bedeutend wohler und konnte lange gut mithalten. Für unsere Junioren-Läufer folgte am Abend der „lange Kanten“ über 10.000m im Ausscheidungsmodus. Theresa und Alex bewiesen, dass sie in Top-Form waren. Mit viel Kampfgeist blieben sie lange dabei bis sie als jeweils 13. von 24 bzw. 25 Startern ausschieden. Tina hatte dagegen leider Pech. In der Ausscheidungsrunde konnte sie sich trotz beherztem Sprint nicht von ihren Konkurrentinnen lösen und schied viel zu früh aus. Laura konnte ebenso ihre gute Form über die 10.000 m beweisen und hielt lange im Spitzenfeld mit.
Der Sonntag bewies, dass unsere Sportler immer besser mit der Bahn zurechtkamen und konnten ihr Leistungsvermögen abrufen. David absolvierte gleich am Morgen seinen 1500m-Vorlauf und zeigte, was in ihm steckte. Auch wenn es trotz einem tollen Lauf nicht für’s Finale reichte, konnte er mit seiner Leistung – wieder eine persönliche Bestzeit - durchaus zufrieden sein. Die Junioren hatten im Anschluss ebenfalls ihre Mittelstrecke zu absolvieren. Für Tina, Theresa , Alex und Laura standen die 3000m-Punkte-Läufe auf dem Plan. Diese Strecke hatte es in sich und man musste wirklich alle Kräfte mobilisieren, um mit dem Feld mithalten zu können. Hier lief Tina ihr bestes Rennen zu dieser DM. Während bei den vor ihr laufenden Sportlerinnen immer mehr die Kräfte schwanden, kam sie immer mehr in Schwung und wurde in diesem Lauf mit der besten Platzierung (12.) belohnt. Aber auch Theresa bewies Durchhaltevermögen und Kampfeswillen. Lange hielt sie im gut besetzten Mittelfeld mit und wurde in diesem Lauf 11. Alex stand den Mädels nicht nach und lieferte ebenfalls einen Superlauf ab. Trotz verkorkster Startphase, die ihm einen Platz im hinteren Feld einhandelte, welches leider viel zu schnell zum Hauptfeld eine Lücke riss, kämpfte er sich mit viel Führungsarbeit Runde für Runde nach vorn. Er erreichte hier einen 15. Platz mit einer sehr guten (Best)zeit. Auch Lauras Lauf wurde für sie ein Erfolg und bewies wieder einmal, dass sie durchaus mit den Besten mithalten kann. Sie wurde mit einem 7. Platz belohnt.
Am Sonntagnachmittag durfte Ina ihre letzte Strecke absolvieren. Sie wurde ebenfalls über die 3000m geschickt – ungewöhnlich war jedoch, dass auch die Seniorinnen um Punkte kämpfen mussten. Dieser Modus bescherte den Damen einen schnellen kraftraubenden Lauf. Aber Ina gab nicht auf und erkämpfte sich eine persönliche Bestzeit.
Den Abschluss der Meisterschaften bildeten die Staffelläufe . Wir stellten eine Mannschaft bei den Juniorinnen. Tina, Theresa und Laura gingen hochmotiviert auf die 3000m-Strecke. Fast alle Wechsel klappten und so konnten sie schnell eine Geraer Mannschaft hinter sich lassen. Runde um Runde lieferten sie sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit den Großenhainer Mädels und rangen um den 4. Platz. In der letzten Runde entschied den Zweikampf dann Laura zugunsten der Meißner.
Die Staffelläufe waren ein sehr schöner Abschluss für diese ereignisreichen 3 Tage.
Das Resümee der Trainer fiel durchweg gut aus. Auch wenn unsere Sportler noch ein ganzes Stück davon entfernt sind, in die Titelkämpfe einzugreifen, ist doch ein Aufwärtstrend erkennbar. Jedes Jahr werden wir ein Stückchen besser und nächstes Jahr sind alle DM-Kandidaten zudem der ältere Jahrgang und das lässt hoffen …
Aufgeschrieben von Nadja Schuster